FAQ – Häufig gestellte Fragen und Wissenswertes

Der Honig, den ich gekauft habe, hat optisch eine unregelmäßige Konsistenz. Ist das ein Zeichen für verdorbene Ware?

Nein, naturbelassener Honig kristallisiert oft unregelmäßig. Die dabei entstehenden Kristallstrukturen sehen dann aus wie auf dem Bild.

 Viele Honigabfüller vermeiden dies durch Erwärmen und intensives Rühren des Honigs. Dieses Homogenisieren  kann jedoch zu einer Veränderung der geschmacklichen und inhaltlichen Eigenschaften führen. Daher fülle ich den Honig so ab, wie er aus den Waben geschleudert wird.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf den Etiketten ist taggenau angegeben. Ist das realistisch bei einem Produkt, das theoretisch mehrere Jahre haltbar ist?

Das Datum ist für mich wie eine Chargennummer. Damit erreiche ich eine Rückverfolgbarkeit auf eine Menge von ca. 20 kg.

Wenn ich kein genaues Datum angeben würde, müsste ich zusätzlich eine Chargennummer ergänzen.

Was bedeutet für Sie regionaler Honig aus eigener Erzeugung?

Meine Bienen sammeln auschließlich hier in der Südpfalz Nektar und der von mir angebotene Honig stammt ausnahmslos aus eigener Erzeugung.

Das kann bedeuten, dass nach schlechten Ertragsjahren oder unerwartet hoher Nachfrage mein Honigvorrat nicht bis zur nächsten Ernte ausreicht. 

Ich kaufe keinen Honig zu, weder um Lieferengpässe zu überbrücken noch um bestimmte Honigsorten, die in unserer Region üblicherweise nicht gewonnen werden (Tannenhonig etc.), anbieten zu können.

Der bei Ihnen gekaufte Honig schmeckt von Glas zu Glas immer ein bißchen anders. Wieso?

Bienenvölker sammeln, sofern sie keine Massentracht wie Kastanie, Raps o. ä. zur Verfügung haben, sehr individuell. Da ich die Honigwaben der Bienenvölker nacheinander schleudere und direkt abfülle, ergeben sich diese Chargenunterschiede. 

Was beutet Standimker / Wanderimker?

Ich betreibe eine Standimkerei, d. h. meine Bienenvölker verbleiben ganzjährig an den von mir gewählten Plätzen. 

In einer Wanderimkerei werden die Bienenvölker gezielt in günstige Trachtgebiete transportiert. Damit kann man eine deutliche Ertragssteigerung erzielen und entsprechende Sortenhonige gewinnen.

Ist Ihre Imkerei bio-zertifiziert?

Nein. Eine Zertifizierung ist für eine Imkerei dieser Größenordnung wirtschaftlich nicht vertretbar und bedeutet für den Kunden keinen Vorteil.

Alle bekannten Bio-Zertifizierung beschränken sich im Wesentlichen auf die Art der Bienenhaltung. Die hier beschriebenen Vorgaben sind für mich ein Standard, den ich in wichtigen Punkten deutlich übertreffe.

Halten Sie Ihre Bienen artgerecht / wesensgemäß?

Diese Begriffe sind meines Erachtens irreführend. In einer natürlichen freien Umgebung würden wilde Honigbienen das Leben in einer Baumhöhle in 5 m Höhe mit 40 l Volumen und einem Einflugloch von 2-3 cm Durchmesser bevorzugen. Dies ist für einen Imker nur schwer umzusetzen. In Zeiten, als es noch keine Imkerei gab, wurden diese Bienennester gesucht und zur Wachs- und Honiggewinnung meist komplett zerstört. Wachs und Honig waren  auf Grund der geringen Menge ein Privileg einer zahlenmäßig kleinen gesellschaftlichen Oberschicht.

Als Imker sucht man nun einen Kompromiss zwischen dem Wohlbefinden der Bienen und dem Status der Nutztierhaltung. Meine Achtung und mein Respekt vor der Natur verpflichten mich zu einem ethisch und moralisch verantwortungsvollen Imkern. 

Wichtige Punkte dazu sind:

  • möglichst geringer Einsatz von von Mitteln zur Milbenbekämpfung (auch der bio-zugelassenen organischen Säuren)
  • niedrige Völkersterblichkeit durch gute Vorbereitung (Wintervorrat, Milbenbekämpfung)
  • weitgehend Naturwabenbau
  • kein wandern mit den Bienen (s. Frage “Standimker/Wanderimker)

Übrigens “wesensgemäß” ist nicht die Steigerung von “artgerecht” sondern ein auf die Esoterik  der Anthroposophie zurückzuführender Begriff.